Landschaften

Bilder

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Landschaftsdarstellungen bieten seit jeher dem Künstler Anlass, anhand der subjektiv gefärbten Darstellung der Natur Stimmungswerte auszudrücken. Auch Erik Offermann vollzieht in dieser Gattung die intensivste atmosphärische Aufladung seiner Bilder über Farb-, Licht- und Schattenwirkung. Er erweitert die schwarz-weiß-bläuliche Palette um Gelb- und Grüntöne, ohne die für seine Malerei typische Monochromie ganz aufzugeben. Er spielt mit Licht, das durch Blätterhimmel einfällt und greift die Spiegelungen von Wasseroberflächen in Seen und Flüssen virtuos auf. Selbst der häufig bedeckte rheinische Himmel, unter dem sich seine Landschaften präsentieren, bietet reichlich Gelegenheit zu einem abwechslungsreichen Umgang mit Licht und Schatten, der die idyllische Stimmung transportiert. Die Landschaften des Rheinlandes zeigen sich ruhig, beschaulich und unaufgeregt, wie sie in natura sind. Zu sehen sind flache, weite Ebenen, vom Fluss durchzogen oder durch Parkanlagen gestaltet.

Menschen sind nur einzeln auszumachen oder fehlen ganz in Offermanns Landschaften. Setzt er einmal Figurenszenen ein wie im Kölner Volksgarten, der im Sommer ohne Menschen einfach nicht vorstellbar ist, bleiben sie verschwommen und zeigen keine lesbaren Details.
Ohne dass Szenerien alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen, konzentriert sich der Betrachter ganz auf die Natur. Die Bilder, in denen einzelne Figuren sichtbar werden, laden dazu ein, sich in sie hineinzuversetzen, ihren Blick aufzunehmen und gänzlich in die Landschaft einzutauchen. Der weite Horizont lässt eigene Gedankenspiele zu. Erinnerungen an ausgedehnte Spaziergänge, an Ausflüge des letzten Sommers und an Erlebnisse in den Grünflächen der Stadt werden wach und entladen sich friedlich in der Betrachtung des Bildes.

Pia Gamon