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Erst seit wenigen Jahren widmet sich Erik Offermann Portraits. Auf der Grundlage fotografisch fixierter
Momentaufnahmen entstehen charakteristische Bilder der Portraitierten. Neben Einzelportraits entstehen auch Gruppenbilder und szenische Darstellungen im Gefüge mehrerer Personen. In
schwarz-weißer Farbgebung gemalt, vermitteln sie den Eindruck streng dokumentarischer Ausrichtung. Der Künstler verzichtet in den Bildnissen auf die Farbe und ihre atmosphärische
Aufladung. Die Wahl des Ausschnitts, das Festhalten zwischenmenschlicher Begegnungen, das Einfrieren situativer Körperpositionen und Gesichtsausdrücke sind Offermanns eigene Zutat zum
Bild. Weitere Eingriffe erlaubt er sich weder, noch sind sie nötig, um das Charakteristische der Portraitierten und ihrer Rolle im sozialen Gefüge des Moments deutlicher
herauszustellen.
Die Bildnisse fangen den Charakter ihrer Figuren ein, ja sind fast schon entlarvend. Unwillkürlich vergleichen
die Portraitierten am Ende zwischen dem Bild, das sie selbst von sich haben, und dem, das Offermann festgehalten hat. Dadurch geraten Offermanns Portraits sehr menschlich und gerade
hierin liegt die Stärke der dokumentarisch anmutenden Maltechnik des Künstlers. Er nimmt sich selbst ganz zurück, um sich vollends auf den individuellen persönlichen Ausdruck der von ihm
Dargestellten einlassen zu können.
Pia Gamon
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